Mein erstes Jahr mit der Leica M11
Ein Erfahrungsbericht
PERSÖNLICHES
André Beckers
3/23/2025
Mein erstes Jahr mit der Leica M11 – Erfahrungsbericht & persönliche Eindrücke
Vor ungefähr einem Jahr durfte ich die Leica M11 in meine Kameratasche aufnehmen – ein Wunsch, der nach einiger Zeit mit der Leica Q2 und später der Q3 immer größer wurde. Die Faszination für eine „echte M“ mit manuellem Fokus und Messsucher war zu stark, um sie zu ignorieren. Mit etwas Glück konnte ich schließlich eine gebrauchte M11 zu einem sehr fairen Preis ergattern – samt dem legendären 50mm Summilux.
Zwei Kameras, zwei Welten: Leica Q3 & M11. Seitdem begleiteten mich zwei Brennweiten durch das Jahr:
28 mm mit der Q3
50 mm mit der M11
Beide Kameras sind angenehm kompakt und passen problemlos zusammen in eine Tasche. Sie ergänzen sich hervorragend – die Q3 für die Schnelligkeit und Flexibilität, die M11 für das bewusste, entschleunigte Fotografieren.
Einstieg in die Welt des Messsuchers
Die ersten Tage mit der M11 waren spannend. Zwar hatte ich sie im Leica Store schon oft in der Hand, aber ein Messsucher erfordert mehr als nur kurzes Testen. Ich hatte viel darüber gelesen, dass man am Anfang nicht zu schnell aufgeben sollte – und das war ein wertvoller Tipp.
Tatsächlich fiel mir das Fokussieren mit dem Messsucher leichter als erwartet. Nach kurzer Eingewöhnung stellte sich ein echter Fotografie-Flow ein, der sich deutlich von dem mit elektronischem Sucher unterscheidet. Ich merkte schnell, wie ich langsamer, bewusster und selektiver fotografierte – weniger Bilder pro Tag, dafür aber mehr durchdachte Aufnahmen.
Die Leica M11 verändert das „Sehen“
Die M11 hat meine Art zu fotografieren nachhaltig verändert. Ich überlege heute deutlich genauer, bevor ich abdrücke. Das hat mein „Sehen“ geschärft und mir geholfen, bessere Bilder zu machen – nicht im Sinne von technischer Perfektion, sondern im Ausdruck und in der Bildsprache.
Natürlich ist ein manueller Fokus nicht immer ideal – etwa bei schnellen Situationen oder Events. Aber dafür habe ich weiterhin die Q3 oder alternativ meine Fujifilm X-T5. Doch wenn ich die Wahl habe, greife ich heute meist zur M11.
Emotion statt Automatik
Nach einem Jahr kann ich klar sagen: Die M11 ist meine Hauptkamera geworden. Ich greife lieber zu ihr, nehme sie lieber mit – einfach, weil sie sich besonders anfühlt. Ein gelungenes Bild mit der M11 fühlt sich anders an. Es ist nicht einfach „passiert“, sondern wurde bewusst gestaltet – von mir.
50mm Summilux – Magie bei Blende 1.4
Im Laufe der Zeit habe ich auch immer öfter Portraits mit dem 50mm Summilux bei Blende 1.4 aufgenommen – vor allem von meiner Frau. Natürlich gelingt nicht jedes Bild perfekt scharf, das gehört dazu. Aber wenn der Fokus sitzt, dann ist das Ergebnis einfach umwerfend: ein samtweiches Bokeh, gepaart mit der charakteristischen Zeichnung des Summilux. Ein Look, der mich jedes Mal aufs Neue begeistert.
Fazit: Leica M11 im Langzeittest – Mehr als nur Technik
Ein Jahr mit der Leica M11 hat mir gezeigt, dass Fotografie viel mehr ist als Technik. Es geht um Intuition, Konzentration und das bewusste Festhalten eines Moments. Die M11 unterstützt genau diesen Ansatz – kompromisslos, ehrlich und auf das Wesentliche reduziert. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird mit einem ganz besonderen Fotografiererlebnis belohnt.























